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1. Ein einsames Junges

in Federschwinges Geschichte 13.02.2018 12:44
von Lichtkralle • 3.189 Beiträge

"Federjunges!", schrillte eine panische Stimme durch die stille Nacht. "Ich bin doch hier", piepste eine Stimme und ein kleines Junges mit hellem cremefarbenen Fell streckte den Kopf aus dem Gebüsch, in dem es gerade hockte. "Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht von der Höhle weggehen darfst!", schimpfte ihre Mutter, die ein ebenfalls cremefarbenes Fell besaß, packte sie am Nackenfell und trug sie zurück zu der Höhle, die die Familie bewohnte.
Die "Höhle" war ein schon halb zusammengestürzter Monsterbau. In den hintersten Ecken konnte man sogar noch den Monstergeruch riechen. Zumindest vermutete Federjunges, dass das der Geruch von Monstern sein musste. Der alte Monsterbau stand direkt neben einem ebenso schon eingestürzten Zweibeinernest, das einmal wirklich riesig gewesen sein musste und von einer weiten Grasfläche umgeben wurde, die nur durch ein paar einzelne Büche und Sträucher gestört wurde.
"Ich wollte doch nur gucken, was da in dem Busch ist", maulte Federjunges trotzig, während ihre Mutter sie etwas unsanft in ihr Nest plumsen ließ. "Da ist nichts", miaute diese. "Das ist doch das Problem!", jammerte Federjunges und peitschte frustriert mit dem Schweif. "Hier ist nichs außer dem blöden Zweibeinernest und Gras. Nichts außer Gras! Steinpfote hat gesagt, dass hinter den großen Bäumen noch andere Zweibeinernester sind und da wollte ich wissen, wie Zweibeiner aussehen. Und Tigerstreif hat erzählt, dass es noch ganz viele andere Katzen gibt. Ich wollte einfach sehen, ob das stimmt", mit großen, unschuldigen Augen sah Federjunges zu ihrer Mutter auf.
Diese seufzte. "Es stimmt, das kann ich dir versprechen. Aber niemand läuft dir weg. Es wird auch alles noch da sein, wenn du ein bisschen älter bist", war die sehr unbefriedigende Antwort der Königin. "Ich weiß auch gar nicht, warum dein Vater und dein Bruder dir solche Flausen in den Kopf setzen! Sie wissen genau, dass es da draußen gefährlich ist", murmelte die cremefarbene Kätzin mehr zu sich selbst. "Und jetzt schlaf", fügte sie noch hinzu und legte sich neben ihre Tochter ins Nest, wo ein anderes Junges schon tief und fest schlief. Mit dem Schwanz zog sie Federjunges fest an sich.

Ein unsanfter Tritt in die Seite weckte Federjunges am Morgen. Als sie die Augen aufschlug, erkannt sie ihren Bruder Stacheljunges als den Übeltäter. "Was willst du?", maulte sie brummig. Sie hatte gerade so schön geträumt. Sie war über die ganze Wiese bis hin zu den großen Bäumen gelaufen, die eine Art Ring um die Grasfläche mit dem Zweibeinernest bildeten. Gerade hatte sie zwischen den Bäumen hindurch schlüpfen wollen, als Stacheljunges sie geweckt hatte.
"Ich will raus und Blüte sagt, ich darf nur mit dir zusammen", knurrte dieser jetzt und trat ihr abermals in die Seite. Fauchend sprang Federjunges auf und stürzte sich auf ihren Bruder, der überrascht aufquickte. Das ließ sie sich von diesem Blödmann nicht so einfach gefallen! Was bildete er sich ein sie zu wecken und dann auch noch zu treten?
Doch plötzlich schob sich eine Pfote unsanft zwischen die beiden raufenden Jungen und zog sie auseinander. "Seid leise!", schimpfte Blüte und klang dabei sehr müde, als wäre sie die ganze Nacht wach gewesen. "Ihr wisst doch, dass Steinpfote krank ist." "Er hat angefangen", maulte Federjunges trotzig und zeigte auf ihren Bruder. Ihre Mutter seufzte genervt. "Raus jetzt mit euch!", fauchte sie und schob die beiden Geschwister aus dem Spalt, der den Eingang zu ihrer Höhle bildete.
"Sie nur, was du angerichtet hast! Jetzt hat Blüte noch mehr Sorgen wegen dir!", fauchte Stacheljunges wütend, nachdem er sich aufgerappelt hatte. "Du hast mich doch zuerst getreten!", fauchte Federjunges zurück und rappelte sich ebenfalls auf. Mit einem schnippischen Schwanzschnippen kehrte sie ihrem Bruder den Rücken und stolzierte davon. Fast konnte sie hören, wie dieser die Augen verdrehte.

Bis auf Blüte, die bei Steinpfote Wache hielt, schien ihre ganze Familie draußen zu sein. Nur ein paar Schritte von ihr entfernt kämpfte ihr Vater mit Felsenpfote. Trainieren nannten sie das. In dem ganzen Chaos aus schlagenden Pfoten konnte man kaum sagen, welcher der beiden jetzt Felsenpfote und welcher Tigerstreif war, denn Felsenpfote war schon jetzt beinahe so groß wie eine ausgewachsene Katze. Nur sein grauer Pelz war etwas heller als der von Tigerstreif.
Stacheljunges hatte sich zu Klippenpfote gesellt, der ihm scheinbar das Jagdkauern beibrachte. Federjunges wollte auch lernen, wie man jagte, aber sie wollte jetzt nicht zu Stacheljunges gehen. Dann hätte sie eingestehen müssen, dass er gewonnen hatte.
Also sah Federjunges sich nach Kieselpfote um. Vielleicht konnte die ihr ja das Jagen beibringen, wenn Stacheljunges es von Klippenpfote lernte. Weit in der Ferne im hohen Gras entdeckte Federjunges schließlich den orangenen Pelz ihrer älteren Schwester. Fröhlich sprang die kleine Kätzin zu ihr. "Kieselpfote! Kieselpfote!", rief sie und kam schlitternd vor ihr zum Stehen. Es raschelte im Gras und Kieselpfote richtete sich fauchend auf. "Na toll, jetzt hast du meine Maus verjagt", miaute die orangene Kätzin frustriert. "Tut mir leid", miaute Federjunges gecknikt und meinte es ernst. Wieso lief bei ihr eigentlich immer alles schief? Sofort hellte sich ihre Miene aber wieder auf, als ihr eine Idee kam. "Wenn du mir das Jagen beibringst, kann ich dir ja helfen, eine andere Maus zu fangen", miaute sie mit strahlenden Augen. "Nein danke, ich jage lieber alleine", meinte Kieselpfote und Federjunges senkte enttäuscht den Kopf. "Außerdem dürftest du gar nicht hier sein. Du bist viel zu weit von der Höhle entfernt", setzte Kieselpfote noch hinzu. "Dann geh ich halt wieder", beleidigt stapfte Federjunges davon. Nie wollte jemand mit ihr spielen!


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Und mir immer wieder einen Grund zum Weitermachen gibt
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Gehe weiter meinen Weg und
Ganz egal wie weit's noch geht
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Bis dahin halt ich's in Bewegung

~Punch Arogunz
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